Leider ist meine geliebte Stadt kaum wiederzuerkennen. Sie wirkt kalt, hoffnungslos und unglücklich – die Herzlichkeit scheint verloren gegangen zu sein. Es scheint, als würden die Menschen immer selbstbezogener und lassen ihrem Egoismus freien Lauf. Ich erlebe es häufig, dass sich Leute auf offener Straße anschreien, geduldig ist hier kaum noch jemand. Autofahrer lassen niemanden mehr durch, Vorfahrten werden ignoriert, und Fahrradfahrer schreien im Vorbeifahren oft unvermittelt in die Autos. All das hat kaum mehr etwas mit sozialem Zusammenhalt zu tun.
Noch vor fünf, sechs oder sieben Jahren habe ich solche Szenen selten erlebt. Natürlich gab es auch damals Menschen, die mehr auf sich bedacht waren, doch mittlerweile ist das Klima deutlich gereizter. Ich glaube, dieser Zustand herrscht in vielen Städten Deutschlands – und die Tendenz scheint zu steigen. Jeder weiß, dass wir stark von den Menschen beeinflusst werden, die uns umgeben. Wenn das Umfeld zunehmend hoffnungslos und gereizt ist, färbt das auf uns ab, und ohne Schutz geraten wir selbst in einen negativen Modus.
Natürlich spielt die aktuelle Situation in Deutschland eine Rolle. Wenig Geld, sinkende Kaufkraft, unsichere Perspektiven und die langen Arbeitszeiten sind eine große Belastung, mental und emotional. Trotzdem haben wir die Möglichkeit, zu lernen, dass unsere Persönlichkeit stabil bleibt. Wir leben in einer Dualität: Auf der einen Seite kümmern wir uns um unser eigenes Leben, doch gleichzeitig sind wir Teil von etwas Größerem, von Gesellschaft und Familie und diese Verantwortung dürfen wir nicht vergessen.
Um sich von diesen Umständen zu lösen, müssen wir den Fokus auf unser Inneres richten und daran arbeiten, wie wir im Leben weiterkommen. Wenn du innerlich Zufriedenheit empfindest und dich weiterentwickelst, bleibst du emotional stabil und wirst nicht von der allgemeinen Gereiztheit angesteckt. Innere Zufriedenheit ist eine kraftvolle Emotion, die uns verändert und eine positive Ausstrahlung auf andere hat. Studien belegen sogar, dass sie das stärkste Energiefeld erzeugt. Was ich auf deutschen Straßen sehe, ist oft das Gegenteil: Neben dem Egoismus wachsen Neid und Missgunst. Menschen in diesem Zustand vergleichen sich ständig mit anderen und scheuen die Anstrengung, an sich selbst zu arbeiten. Statt Fortschritte zu machen, wählen sie oft den leichteren Weg – die Kritik.
Es ist wesentlich leichter, sich selbst zu verändern, als andere verändern zu wollen. Andere hochzuziehen, kostet Kraft; jemanden hinunterzuziehen ist leider einfach. Genau das sehe ich bei vielen Menschen, die ständig auf Negativität fokussiert sind und wenig Bereitschaft zeigen, daran zu arbeiten.
Hier sind meine Tipps, wie du diesem toxischen Umfeld entkommst:
1. Beschäftige dich mit dir selbst und investiere in dich
Je mehr du dich mit dir selbst beschäftigst und je mehr du in deine Gesundheit und dein Humankapital investierst, desto stärker wirst du innerlich. Diesen Wert schützt du vor äußeren Einflüssen, denn je mehr du innerlich gewachsen bist, desto weniger bringen dich Negativität und toxische Menschen aus der Bahn. Schaffe regelmäßige Pausen für dein mentales Wohl, sei es durch Spaziergänge oder kleine Auszeiten, in denen du zur Ruhe kommst.
2. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment
Ein Großteil der Unruhe und der negativen Gedanken stammt aus der Sorge um Vergangenheit oder Zukunft. Wer lernt, in der Gegenwart zu leben, gewinnt Gelassenheit und Freude zurück. Auch Atemübungen und Achtsamkeit können helfen, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Nur in der Gegenwart können wir das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen wirklich wahrnehmen.
3. Pflege aktiv Dankbarkeit
Dankbarkeit ist eine der stärksten und wertvollsten Emotionen, die wir entwickeln können. Sie gibt uns die Möglichkeit, den Fokus auf das Positive zu lenken und uns von negativen Einflüssen zu lösen. Eine einfache, aber wirkungsvolle Praxis: Führe ein kleines Dankbarkeitstagebuch und schreibe täglich drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Selbst in stressigen Zeiten kann uns dieser Fokus helfen, emotional positiv zu bleiben.
4. Genieße deine eigene Gesellschaft
Lerne, auch ohne die Gesellschaft anderer zufrieden zu sein. Die Fähigkeit, allein zu sein, ohne dich einsam zu fühlen, schenkt dir Kraft und Unabhängigkeit. Allein zu sein ist nicht dasselbe wie einsam zu sein; vielmehr eröffnet es die Möglichkeit, dich selbst besser kennenzulernen und deine Balance zu finden. Wenn du dir regelmäßig Zeit nimmst, etwas Schönes für dich allein zu unternehmen, wirst du merken, wie gut dir das tut.
5. Umgib dich mit positiven Menschen
Such dir aktiv Menschen, die ähnlich denken und sich ebenfalls weiterentwickeln möchten. Positive Gemeinschaften – ob durch Hobbys, Vereine oder andere Interessengruppen – können einen großen Unterschied machen. In Zeiten, in denen das Umfeld oft durch Hektik und Stress geprägt ist, hilft dir der Kontakt zu inspirierenden Menschen, optimistisch zu bleiben. Auch digitale Gruppen oder Inhalte können helfen; der Austausch mit Menschen, die dich unterstützen, kann wahre Wunder bewirken.
Fazit: Verantwortung für das eigene Wohlbefinden übernehmen
Auch wenn die äußeren Umstände oft schwer zu ertragen sind, liegt es an uns, wie wir darauf reagieren. Wir können durch bewusste Lebensführung und innere Arbeit die negativen Einflüsse unserer Umgebung mindern und in Balance bleiben. Klar, die Welt um uns herum mag unruhig sein, doch wenn wir in uns selbst einen stabilen Anker finden, können wir diese Ruhe auch in einer chaotischen Umgebung bewahren.